Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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"Ungewöhnliche Frauen - ungewöhnliche Paare"

Forschungen zum Konzept der Individualität und zu konkreten Einzelschicksalen

Ort: MLU Halle-Wittenberg,
Universitätsplatz 12
Hörsaal Robertinum

Freitag, 15. November 2019
10.00 – 10.30 Eröffnung des Workshop/ Begrüßung/ Kurzeinführung.

10.30 – 12.00 Egon Flaig (Rostock): Keine Kultur ohne individuelle Individualität. Wie der Mythos von der modernen Individualität aufkam

12.00 – 14.00 Mittagspause/ Imbiß

14.00 – 15.30 Angela Pabst (Halle): Farbenspiel des Mensch-Seins. Plutarchs Überlegungen zum Konzept der Individualität und der Exzellenz von Frauen.

15.30 – 17.00 Ann-Cathrin Harders (Bielefeld): Individualität als Legitimation? Ardea-Eurydike, Philipp Arrhidaios und Königinnen im frühen Hellenismus

17.00 – 17.45 Resümee des ersten Tages.

Moderation der Diskussionen: Alexandra Eckert (z. Zt. Alfried-Krupp-Kolleg Greifswald) und Eckard Meyer-Zwiffelhoffer (Marburg)

Samstag, 16. November 2019

9.30 – 11.00 Sandra Scheuble-Reiter (Halle): ἄστη, μέτοικος oder ‚weder-noch‘? Überlegungen zum Status der Archippe, der Frau des Bankiers Pasion.

11.00 – 12.30 Christiane Kunst (Osnabrück): Melania die Jüngere: Zwischen Typus und Biographie.

12.30 – 13.00  Abschlußdiskussion.

Durch die Veranstaltung soll die Arbeit im workshop „Antike Frauenschicksale. Methodische Ansätze zur Erschließung der individuellen Dimension der griechisch-römischen Frauengeschichte“ fortgesetzt werden. Dabei ist diesmal an zwei Arten von Zugängen gedacht. Ob Vortragende sich für eine der beiden Fragestellungen entscheiden oder beide miteinander kombinieren möchten, ist ihnen freigestellt.

Der eine Schwerpunkt soll auf dem Konzept der Individualität liegen. Hier können moderne theoretische Ansätze ebenso eine Rolle spielen wie das antike Verständnis. In der aktuellen Forschung ist noch immer die Vorstellung weit verbreitet, Individualität sei eine Erfindung der Neuzeit, wenn nicht gar der Moderne und daher mit Blick auf antike Menschen ein Anachronismus. In abgemilderter Form begegnet die These dergestalt, daß zumindest eine gesellschaftliche Wertschätzung der Individualität verneint wird. Dies kann nicht nur angesichts von Platons Klage über die Demokratie, in der aufgrund des Ideals der Freiheit „in besonderem Maß Menschen von vielerlei verschiedener Art“ zu finden seien (rep. 557 a), kritisch hinterfragt werden. Auch die Existenz von Biographien, die bestrebt sind, Eigenheiten ihrer Protagonisten in sämtlichen Lebensbereichen aufzuspüren, weist in eine andere Richtung. Selbstredend soll mit diesen Bemerkungen nicht mehr als eine Anregung zur Diskussion gegeben sein. Sehr gerne können Referierende auch gegenteilige Positionen vertreten.
Als zweiter Schwerpunkt sind (wie schon in workshop 1) Forschungen zu solchen historischen Personen weiblichen Geschlechts erwünscht, die (alleine oder zusammen mit ihrem Partner) hinreichend öffentliche Aufmerksamkeit erregten, um Eingang in unsere Quellen (hier vorrangig die literarische Tradition) zu finden. Das Adjektiv „ungewöhnlich“ kann dabei je nach dem konkreten Fall auch durch normative Begriffe wie „erinnerungswürdig“ ersetzt werden. Es darf aber gerne auch über die Kategorie des Exzeptionellen selbst (idealerweise unter Berücksichtigung der Geschlechterdimension) reflektiert werden. Ebenso anschlußfähig ist es, an solchen Beispielen das Spannungsverhältnis zwischen Geschichte und (Männer-)Geschichten auszuloten.

Auf Ihre Teilnahme freuen sich

Angela Pabst     Stefan Pfeiffer     Sandra Scheuble-Reiter

ZUM ORGANISATORISCHEN:
Dem Charakter eines workshop entsprechend, wird Diskussionen relativ breiter Raum gegeben. In der dafür angesetzten Zeit von ca. 40 Minuten pro Vortrag soll nicht nur die Gelegenheit zu Fragen an die Referierenden bestehen – es sollen auch Themen, zu den die Vorträge den Anstoß gaben, im Plenum erörtert werden. Im Übergang zwischen den einzelnen Vorträgen werden jeweils kleine Pausen eingelegt. Für Erfrischungen wird gesorgt.

Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte per mail an () oder tragen sich in studip auf der Seite des workshop ein.

Herzlich bedanken möchten wir uns bei allen auswärtigen Mitwirkenden, aber auch bei der Philosophischen Fakultät I für die befürwortende Unterstützung unseres Antrages sowie beim Gleichstellungsbeirat der Martin-Luther-Universität und dem Herrn Prorektor für Struktur und Entwicklung für die finanzielle Förderung, welche die Durchführung der gesamten Unternehmung und nicht zuletzt dieses workshop erst ermöglicht hat. Für Engagement im Projekt danken wir unseren studentischen Mitarbeiterinnen Frau Anne Hiller, Frau Rebecca Kreßner und Frau Lucia Lakatosova, für Hilfe im Administrativen Frau Dr. Lohse, Referentin für Gleichstellung, Frau Kempe und Frau Hannemann.


Workshop Ungewöhnliche Frauen.pdf (1,1 MB)  vom 30.10.2019

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